Der Mord an Leonie (6): Ein Unfall, der keiner war

Shownotes

Es gibt Fälle, die gehen auch hartgesottenen Journalistinnen und Journalisten an die Nieren. Ein solcher war der Mord an der sechsjährigen Leonie aus Torgelow. Das Mädchen war im Januar 2019 von seinem Stiefvater David H. so schwer misshandelt worden, dass es starb. Stunden später, alleine in seinem Kinderzimmer, weil David H. verhinderte, dass Hilfe geholt wurde.

In Torgelow, Vorpommern und weit darüber hinaus herrschte Fassungslosigkeit, die während des Prozesses gegen David H. nur größer wurde: Offenbar herrschte in der Familie ein Klima der Gewalt, der Leonie und ihre kleineren Geschwister ausgeliefert waren. Die Kinder waren immer wieder den Misshandlungen durch ihren Stiefvater ausgesetzt. Die Mutter schaffte es nicht, sich gegen ihren Partner zu behaupten und mit ihren Kindern zu fliehen.

In unserem zweiten Teil unseres Podcast Tatort MV haben wir den Fall Leonie mit zwei Menschen besprochen, die damals sehr nah am Geschehen waren. Unsere damalige Lokalchefin auf Usedom, Cornelia Meerkatz, sagt heute noch: „Es gibt Details im Fall Leonie, die werde ich nie vergessen, die haben sich eingebrannt.“ Sie berichtete damals über Monate über den Fall, sprach viel mit Leonies Angehörigen, dem Jugendamt und verfolgte ebenfalls den Prozess gegen Leonies Stiefvater und Leonies Mutter.

Richter Jochen Unterlöhner traf das Urteil gegen David H., der wegen Mordes durch Unterlassen lebenslang in Haft sitzt. Und er war der Vorsitzende Richter im Prozess gegen Leonies Mutter, als deren Gefängnisstrafe in eine Bewährungsstrafe umgewandelt wurde. Warum er dieses Urteil nach wie vor für richtig hält und wie sehr ihn der Prozess persönlich betroffen gemacht hat, erzählt er in unserem Gespräch.

Der Podcast Tatort MV ist auf unserer Website, in unserer App und überall, wo es Podcasts gibt zu hören.

Mehr Informationen zum Fall Leonie sind im OZ-Beitrag nachzulesen.

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